Berechnung
von Feynman-Diagrammen
Für einzelne Wechselwirkungen kann es viele verschiedene (unendlich)
mögliche Wechselwirkungsprozesse geben. Man fragt sich, welchen Sinn das
Zeichnen von Feynman-Diagrammen hat, wenn es unendlich viele Möglichkeiten
zu den einzelnen Prozessen gibt, die alle zur Gesamtreaktion beitragen.
Je mehr Vertices jedoch ein Feynman-Diagramm hat, desto wesentlich kleiner
wird die Wahrscheinlichkeit dieses Prozesses und der Beitrag zur Gesamtreaktion.
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Die untenstehenden Abbildungen zeigen Beispiele für die Streuung
zweier Elektronen aneinander. Der linke Prozess besitzt nur zwei Vertices,
ist also wesentlich wahrscheinlicher als die rechts dargestellten Prozesse
mit jeweils 4 Vertices. Die dargestellten Prozesse sind nur eine Auswahl,
es gibt noch viele weitere |
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Wie werden die Beiträge bzw. Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Prozesse
berechnet?
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Zu jedem Vertex gehört ein Faktor ,
der die Stärke der Wechselwirkung angibt. Diese sogenannte Kopplungskonstante
ist zum Quadrat der zur jeweiligen Wechselwirkung gehörenden Ladungsstärke
proportional. Zu jeder einzelnen der drei Wechselwirkungen gibt es also
eine eigene Kopplungskonstante. |
Elektromagnetische
Wechselwirkung
Die Kopplungskonstante der elektromagnetischen Wechselwirkung wird
mit aem,
oftmals auch nur mit a bezeichnet
(dies ist historisch bedingt, da diese Konstante zuerst entdeckt wurde).
aem berechnet sich zu aem
= (e²/4pe0hc)
»
1/137. |
Schwache
Wechselwirkung
Die Kopplungskonstante der schwachen Wechselwirkung wird mit aw
bezeichnet. Ihr Wert ist aw=(g2/4p) »
1/30. |
Starke
Wechselwirkung
Die Kopplungskonstante der schwachen Wechselwirkung wird mit as bezeichnet. Ihr Wert bei den Energien (mehr über Energieabhängigkeit
in Level )
der heutigen Teilchenbeschleuniger ist as=(gs2/4p) »
1/8. |
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Die Wahrscheinlichkeit
eines Prozesses ist proportional zum Produkt aller Kopplungskonstanten
der auftretenden
Vertices. Der Beitrag eines Diagramms mit zwei elektromagnetischen Vertices
ist also proportional zu 2,
ein Diagramm mit vier Vertices zu 4.
Da mit steigender Potenz die Beiträge sehr klein werden, kann man je nach
gewünschter Genauigkeit bereits bei wenigen Vertices abbrechen.
Problematisch dabei ist jedoch, dass ebenfalls die Anzahl der möglichen
Diagramme mit wachsender Zahl n der vertices stark ansteigt. Während der
Beitrag mit
hoch n abnimmt, nimmt die Anzahl der möglichen und damit beitragliefernden
Diagramme mit n! zu. Bei der elektromagnetischen Wechselwirkung ist
klein genug, so dass dies nichts ausmacht. Bei der starken Wechselwirkung
stellt dies dagegen ein echtes Problem bei den Berechnungen dar. (mehr
darüber in Level ) |
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Weiter beide Level
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